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Seit Auflösung der Generationengemeinschaft per Ende 2019 bewirtschaften die Eheleute Severin und Andrea Kiener den Betrieb Kiener in Habstetten. Beide sind als selbständig Erwerbstätige angemeldet und teilen sich das landwirtschaftliche Einkommen. Nachfolgend erläutern sie, wie sie zu dieser Lösung gekommen sind.
Familie Kiener: Severin, Luisa, Andrea und Andrin
Schon vor dem Hofkauf haben wir beschlossen, dass wir Entscheide auf dem Betrieb gemeinsam treffen wollen. Gleichzeitig ist es uns wichtig, dass alle Arbeiten auf dem Betrieb und im Haushalt entschädigt werden. Jede Arbeit hat für uns denselben Wert. Für uns war es somit naheliegend, beide Partner am Erfolg zu beteiligen.
Sind beide Partner auf dem Betrieb tätig?
Ja. Unser Ziel ist es, dass jeder seine Stärken in den Betrieb einbringen kann. Entsprechend werden auch die Arbeiten ausgeführt. Bevor wir Eltern geworden sind, waren wir viel mehr zusammen auf dem Betrieb tätig. Mit der Geburt unserer zwei Kinder haben wir jedoch bemerkt, dass sich die Zusammenarbeit aus praktischen Gründen in die Richtung geändert hat, dass Severin den grösseren Teil auf dem Betrieb arbeitet. Die Arbeiten im Kuhstall werden je nach Situation aber von beiden geleistet, ebenso die Arbeiten für die Direktvermarktung.
Wie organisiert ihr die Betriebsführung?
Das «Tagesgeschäft» teilen wir auf. Das heisst, jeder von uns hat seine Hauptverantwortung. Bei Andrea sind es vor allem die Familie, der auswärtige Erwerb und der Direktverkauf, bei Severin der Ackerbau und die Kühe. Die Entscheidungen werden jedoch immer von beiden getragen. Wir sind beide mit diesem System zufrieden. Wichtig ist uns, dass wir immer beide wissen, was auf dem Betrieb und in der Familie läuft.
Denkt ihr, dass die Erfolgsbeteiligung von beiden auch einen Einfluss auf die tägliche Zusammenarbeit hat?
Ja. Für uns bewirkt diese Lösung, dass beide ein Mitspracherecht haben, auch wenn eine Person stundenmässig weniger draussen arbeitet als die andere. Die Beteiligung am Einkommen unterstützt unsere Zusammenarbeit. Wir denken, dass sich so beide Partner gleichwertig fühlen.
Ist dieses Arbeits- und Erfolgsbeteiligungsmodell aus eurer Sicht wegweisend in der Landwirtschaft?
Nein. Wir denken, jedes Betriebsleiterehepaar muss das für sich entscheiden. Bei uns ist es so, dass vielleicht unsere Vergangenheit auch ein Grund für diese Zusammenarbeitsform ist. Wie beide sind je auf einem Landwirtschaftsbetrieb aufgewachsen, auf dem Mutter und Vater wussten, was auf dem Betrieb läuft. Ebenso wurden die Haushaltarbeiten von den Müttern und den Vätern geleistet. Entscheide wurden gemeinsam gefällt. Auch wir Kinder wussten damals, was auf dem Betrieb passiert. Wir sind heute beide sehr an der Landwirtschaft interessiert und haben daher dieses Lebensmodell für uns gewählt.
Gibt es Voraussetzungen, die aus eurer Sicht vorhanden sein müssen?
Beide Partner müssen eine Leidenschaft für den Landwirtschaftsbetrieb haben sowie die Voraussetzungen für den Erhalt von Direktzahlungen mitbringen.
Was hat die gemeinsame Zusammenarbeit für Vorteile?
Für uns gibt es ganz klar eine Risikominimierung. Fällt der eine aus, weiss der andere was auf dem Hof beziehungsweise im Haushalt läuft.
Severin: Unter Berufskollegen haben wir auch schon das Thema «Entscheidungen fällen» besprochen. Viele Entscheide werden vom Betriebsleiter selber getroffen. Aus meiner Sicht ist der Verantwortungsdruck kleiner, wenn man den Entscheid mit dem Partner besprechen kann. Sei es beispielsweise bei der Frage, ob man bei unsicherer Wetterlage ernten soll oder ob eine grössere Investition nötig ist.
Gibt es auch Tücken?
Wenn der Partner eine Situation aus einer anderen Sicht betrachtet und somit weitere Lösungsansätze und zusätzliches Wissen in das Unternehmen einbringt, ist zusätzliche Kommunikation erforderlich, was zeitaufwändiger sein kann. Zudem muss die Zweitmeinung des Partners von beiden Seiten akzeptiert werden, das erfordert einen gewissen Lernprozess.
Andrea und Severin, vielen Dank für das offene Gespräch. Wir wünschen euch weiterhin viel Erfolg auf dem Betrieb.
«Die Beteiligung am Einkommen unterstützt unsere Zusammenarbeit. Wir denken, dass sich so beide Partner gleichwertig fühlen.»
Eckdaten Betrieb
Landwirtschaftliche Nutzfläche: 40 ha (ÖLN und IP-Suisse), Acker- und Futterbau, u.a. mit Urdinkel, Lupinen und 83 Hochstammbäumen
Wald: 6 ha
Tiere: 36 Milchkühe im Laufstall, 22 Mastkälber, 20 Legehennen, 2 Ziegen und andere Kleintiere
Besonderes: Direktvermarktung mit Milchautomat, tägliche Hofbesuche der Kinder der Kita Burehof GmbH, aktiv auf Facebook und Instagram: kiener-habstetten, #kiener_habstetten
Andrea kombiniert Kinderbetreuung und Gartenarbeit – und der Nachwuchs hilft tatkräftig im Stall.
Hof Familie Kiener